ANDREAS MÖLZER
Fraktionsloses Mitglied des Europäischen Parlaments

Friday, 14. March 2014 12:05 Alter: 82 days

Mit Sanktionsdrohungen wird die EU Russland nicht zum Einlenken bewegen

Vor Verhängung von Sanktionen hat Brüssel Auswegstrategie zu entwickeln – EU darf nicht Exekutor US-amerikanischer Interessen sein

Mit Sanktionsdrohungen gegen Russland werde die Europäische Union die Krim-Krise nicht lösen können, sagte heute der freiheitliche Delegationsleiter im Europäischen Parlament, Andreas Mölzer. „Eher wird man damit erreichen, dass Moskau erst recht auf stur schaltet, dass sich die Fronten weiter unnötig verhärten und dass die Lage noch verfahrener wird. Aber das kann nicht das Ziel sein“, hielt Mölzer fest.

Auch sei Brüssel gut beraten, so der freiheitliche EU-Mandatar, eine Auswegstrategie zu entwickeln. „Wenn sich die EU und Russland gegenseitig mit Sanktionen, auch mit wirtschaftlichen, belegen, wird das für die EU und ihre Mitgliedstaaten nicht ohne Folgen bleiben. Und was macht man, wenn sich der Konflikt – was leider nicht auszuschließen ist – über eine längere Zeit, vielleicht über Jahre, hinzieht? Darüber haben sich die EU-Granden offenbar noch keine Gedanken gemacht“, erklärte Mölzer.

Zudem wies der freiheitliche Europaabgeordnete darauf hin, dass die EU einen Modus vivendi mit Russland finden müsse. „Schließlich ist Russland ein Nachbar der EU. Und für Europäische Union kann es doch kein Ziel sein, sich auf Gedeih und Verderb den USA auszuliefern bzw. den Exekutor US-amerikanischer Interessen in Osteuropa zu spielen. Hier muss Brüssel mehr Eigenständigkeit an den Tag legen“, schloss Mölzer.